LOOK DEEP INTO NATURE


… to see, what we will loose or already have lost

Ulrike Heydenreich fasziniert die Sehnsucht nach unberührter Natur. Sinnbild dieser Sehnsucht sind die schneebedeckten hochalpinen Landschaften ihrer fotorealistischen Zeichnungen: schön und beeindruckend, kraftvoll und gefährdet zugleich.
Dem gegenüber stehen ihre Fadenzeichnungen und Faltungen. Über historische Schwarz-Weiß-Fotografien legt sie Linien in Form kristalliner Konstruktionen als Fadenzeichnungen. Hierfür wie auch für ihre Faltungen verwendet sie Zeitzeugnisse als Material. Das Falten und Bearbeiten dieser Artefakte wird zu einem Dialog zwischen ihr und dem historischen Material auf der Suche nach Entdeckungen und Perspektiven, nach einer neuen Berglandschaft – einer Landschaft, die neu entsteht und gleichzeitig einen Blick zurück wirft auf das, was durch den Klimawandel heute schon verloren ist.

Geometrische Formen, Linien und Flächen brechen die Berglandschaften von Kristin Grothe auf. Sie spiegeln das Erleben der menschlichen Eingriffe in die Natur, den Bau von Brücken, Masten und Straßen. Wirken die Linien auf einigen Arbeiten fast spielerisch leicht im Dialog mit den kristallinen Formen der Berge, erzeugen sie auf anderen massive, gewaltsame Einschnitte in die Natur, blockieren den freien Blick.
Ausgangspunkt für ihre Arbeiten sind Radierungen, wobei mehrere Platten übereinander gedruckt und mit Monotypien kombiniert werden. Das Ergebnis wird von ihr mit Schleifpapier oder einem Messer bearbeitet, einzelne Schichten abgeschält und Partien mit weißer Kreide oder Kohle akzentuiert. Ausgehend von realen Orten löst sie sich im Arbeitsprozess immer weiter von diesen, sie erscheinen abstrakter, werden allgemeingültiger.

Katharina Meister beschäftigt der Umgang der Menschen mit der Natur und die möglichen Folgen des von ihm verursachten Klimawandels: Überschwemmungen und Verwüstungen, schmelzende Gletscher, Brände, verseuchte Gewässer oder Böden. Sie geht der Frage nach welche Form ein zukünftiges Leben haben kann. In alten Vitrinen aus naturhistorischen Sammlungen fügt Katharina Meister ihre Installationen zusammen. Neben verschiedenartigen skulpturalen Elementen aus Holz, Metall oder Papier – häufig Fundstücke, teilweise alt und schon etwas verwittert – nehmen Papierschnitte einen zentralen Raum ein.

Ulrike Heydenreich is fascinated by the longing for untouched nature. Symbolic of this longing are unspoiled, snow-covered alpine landscapes in her photorealistic pencil drawings: simultaneously beautiful and impressive, powerful and yet at risk. This is contrasted with her thread drawings and folds. Ulrike Heydenreich lays crystalline structures of taut threads over historical photographic prints, For this, as well as for her foldings, she uses contemporary testimonies as material. The folding and processing of these artefacts develops into a dialogue between the artist and the historical material–in search of discoveries and perspectives, a new mountain landscape: a landscape that emerges afresh while looking back at facets already lost due to climate change.

Geometric shapes, lines and surfaces break up the mountain landscapes of Kristin Grothe. They reflect the experience of human intervention in nature, the construction of bridges, pylons and roads. On some works, the lines seem almost playfully light in dialogue with the crystalline forms of the mountains; on others, they create massive, violent incisions in nature, blocking the free view.
The starting point for her works are etchings, with several plates printed on top of each other and combined with monotypes. She works on the result with sandpaper or a knife, peeling off individual layers and accentuating sections with white chalk or charcoal. Starting from real places, she detaches herself from them more and more in the working process, they appear more abstract, become more universal.

Katharina Meister is concerned with humanity’s overall dealings with nature and the possible consequences of climate change caused by man: floods and devastation, melting glaciers, fires, polluted waters or soils. She also investigates the question of conceivable future forms of life. Her installations are in old glass display cases or boxes thrown out by natural history collections. She combines different media in her works: besides various sculptural elements made from wood, metal or paper, she gives a central place to drawings and in particular to paper cut-outs.

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