LOOK DEEP INTO NATURE
… to see, what we will loose or already have lost
Vernissage: Samstag, 2. September 2023, 15 - 18 Uhr
Ulrike Heydenreich fasziniert die
Sehnsucht nach unberührter Natur. Sinnbild dieser Sehnsucht sind die
schneebedeckten hochalpinen Landschaften ihrer fotorealistischen
Zeichnungen: schön und beeindruckend, kraftvoll und gefährdet
zugleich.
Dem gegenüber stehen ihre
Fadenzeichnungen und Faltungen. Über historische
Schwarz-Weiß-Fotografien legt sie Linien in Form kristalliner
Konstruktionen als Fadenzeichnungen. Hierfür wie auch für ihre
Faltungen verwendet sie Zeitzeugnisse als Material. Das Falten und
Bearbeiten dieser Artefakte wird zu einem Dialog zwischen ihr und dem
historischen Material auf der Suche nach Entdeckungen und
Perspektiven, nach einer neuen Berglandschaft – einer Landschaft,
die neu entsteht und gleichzeitig einen Blick zurück wirft auf das,
was durch den Klimawandel heute schon verloren ist.
Geometrische Formen, Linien und Flächen
brechen die Berglandschaften von Kristin Grothe auf. Sie spiegeln das
Erleben der menschlichen Eingriffe in die Natur, den Bau von Brücken,
Masten und Straßen. Wirken die Linien auf einigen Arbeiten fast
spielerisch leicht im Dialog mit den kristallinen Formen der Berge,
erzeugen sie auf anderen massive, gewaltsame Einschnitte in die
Natur, blockieren den freien Blick.
Ausgangspunkt für ihre Arbeiten sind
Radierungen, wobei mehrere Platten übereinander gedruckt und mit
Monotypien kombiniert werden. Das Ergebnis wird von ihr mit
Schleifpapier oder einem Messer bearbeitet, einzelne Schichten
abgeschält und Partien mit weißer Kreide oder Kohle akzentuiert.
Ausgehend von realen Orten löst sie sich im Arbeitsprozess immer
weiter von diesen, sie erscheinen abstrakter, werden
allgemeingültiger.
Katharina Meister beschäftigt der
Umgang der Menschen mit der Natur und die möglichen Folgen des von
ihm verursachten Klimawandels: Überschwemmungen und Verwüstungen,
schmelzende Gletscher, Brände, verseuchte Gewässer oder Böden. Sie
geht der Frage nach welche Form ein zukünftiges Leben haben kann. In
alten Vitrinen aus naturhistorischen Sammlungen fügt Katharina
Meister ihre Installationen zusammen. Neben verschiedenartigen
skulpturalen Elementen aus Holz, Metall oder Papier - häufig
Fundstücke, teilweise alt und schon etwas verwittert - nehmen
Papierschnitte einen zentralen Raum ein.
Ulrike Heydenreich is fascinated by the
longing for untouched nature. Symbolic of this longing are unspoiled,
snow-covered alpine landscapes in her photorealistic pencil drawings:
simultaneously beautiful and impressive, powerful and yet at risk.
This is contrasted with her thread drawings and folds. Ulrike
Heydenreich lays crystalline structures of taut threads over
historical photographic prints, For this, as well as for her
foldings, she uses contemporary testimonies as material. The folding
and processing of these artefacts develops into a dialogue between
the artist and the historical material–in search of discoveries and
perspectives, a new mountain landscape: a landscape that emerges
afresh while looking back at facets already lost due to climate
change.
Geometric shapes, lines and surfaces
break up the mountain landscapes of Kristin Grothe. They reflect the
experience of human intervention in nature, the construction of
bridges, pylons and roads. On some works, the lines seem almost
playfully light in dialogue with the crystalline forms of the
mountains; on others, they create massive, violent incisions in
nature, blocking the free view.
The starting point for her works
are etchings, with several plates printed on top of each other and
combined with monotypes. She works on the result with sandpaper or a
knife, peeling off individual layers and accentuating sections with
white chalk or charcoal. Starting from real places, she detaches
herself from them more and more in the working process, they appear
more abstract, become more universal.
Katharina Meister is concerned with
humanity’s overall dealings with nature and the possible
consequences of climate change caused by man: floods and devastation,
melting glaciers, fires, polluted waters or soils. She also
investigates the question of conceivable future forms of life. Her
installations are in old glass display cases or boxes thrown out by
natural history collections. She combines different media in her
works: besides various sculptural elements made from wood, metal or
paper, she gives a central place to drawings and in particular to
paper cut-outs.